von Marius Külzer und Gabriel Kords

Am kommenden Freitag beginnen mit der Premiere von “Der Widerspänstigen Zähmung” an der Open-Air-Bühne am Greifswalder Museumshafen die diesjährigen Ostseefestspiele. Im Rahmen der sommerlichen Veranstaltungsreihe des Theaters Vorpommern gibt es in diesem Jahr fünf Produktionen, von denen jeweils eine auf Open-Air-Bühnen in Greifswald und Stralsund aufgeführt wird, eine für Kinder in der Klosterruine in Eldena und zwei Opern im Stralsunder Theater. Insgesamt umfasst das Programm rund 50 Aufführungen.

Nach Angaben der Veranstalter werden die Ostseefestspiele von jährlich 20.000 Menschen besucht. Die Festspiele gibt es seit 2003, sie richten sich gleichermaßen an Einheimische wie an Urlauber und Touristen. Auf der Bühne steht das Ensemble des Theaters, auf externe Darsteller wird aufgrund der Kosten bewusst verzichtet und – so das Theater Vorpommern: “In unserer Region genießen das Schauspielensemble und der Regisseur gleichermaßen viel Zuspruch. Der Wiedererkennungswert ist groß.”

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Besondere Atmosphäre: Nächtliches Theater am Hafen

“Der Widerspenstigen Zähmung” -dritte Shakespeare-Komödie in Folge

Die auf der Greifswalder Open-Air-Bühne im Museumshafen aufgeführte Produktion ist die dritte Shakespeare-Komödie in Folge. Die beiden letzten Aufführungen (2008: “Was ihr wollt”) wurden nach Angaben des Theaters vom Publikum sehr positiv angenommen. Insgesamt wird es 19 Aufführungen geben; die Premiere ist am Freitag, dem 26. Juni, zum letzten Mal wird das Werk am 8. August gespielt. Die Aufführungen beginnen um 20 Uhr und müssen aufgrund von Lärmschutzauflagen bis 22 Uhr beendet sein. Letztes Jahr hatte man den Beginn dewegen vorziehen müssen.

Die Preise für Studenten belaufen sich auf 11 Euro pro Karte. Die Veranstalter betonen, die Preise blieben seit Jahren stabil.

Wer dem Theater mit je einer Shakespeare-Komödie pro Jahr den Vorwurf der Einfältigkeit macht, sollte beruhigt auf die Vorschauf fürs nächste Jahr gucken: Dann nämlich gibt es zwar immer noch Shakespeare, allerdings mit der Tragödie “Romeo und Julia”.

Und sonst? Opern in Stralsund, Kinder-Theater in Eldena

Auch die übrigen Veranstaltungen in Stralsund und Eldena sind spannend:

  • Die Oper “Land des Lächelns” von Franz Lehár wird am 3. Juli in Stralsund ihre Premiere feiern. Es handelt sich um eine Kooperation mit dem Nationaltheater Brünn. Die dortige Open-Air-Bühne ist womöglich noch ein Stück spektakulärer als die Greifswalder – denn sie schwimmt. Auch am Strelasund ist die Bühne direkt am Hafen. Während die Schauspieler auf einem ehemaligen Schiff auf dem Wasser spielen, sitzen die Zuschauer sicher und schaukelfrei auf dem Festland. Die romantische Operette zählt zu den meist gespielten Bühnenwerken Lehárs und wird von Intendant Prof. Anton Nekovar inszeniert.
  • In der Klosterruine Eldena treibt ab 11. Juli ein kleines Geschöpf mit roten Haaren und blauen Punkten in einem Taucheranzug sein Unwesen: das Sams. Das Musical „Eine Woche voller Samstage” bietet nach Angaben des Theaters Vorpommern Unterhaltung für die ganze Familie. Das Kindermusical wird 16 Mal aufgeführt werden, zum letzten Mal am 2. August.
  • Im Theater Stralsund stehen zwei berühmte Opern auf dem Spielplan: Ludwig van Beethovens “Fidelio” und “Der Rosenkavalier” von Richard Strauss. Erstgennantes wird am 7.Juli und 11.August dargeboten. Für den “Rosenkavalier”, eine Koproduktion mit dem Opernfestival Lecce/Italien, sieht der Spielplan eine Aufführung am 30.Juli und am 6.August vor. Das Stralsunder Theater ist bereits seit 90 Jahren Hauptspielstätte des Theater Vorpommern. Seit kurzem sind zudem alle Umbauarbeiten beendet, sodass dem Erleben nichts mehr im Wege steht.
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Museumshafen bei Abenddämmerung

Abzuwarten bleibt, ob auch das Wetter in Festspiel-Stimmung sein wird. Bei drei Open-Air-Veranstaltungen ist dies ein erheblicher Risikofaktor. Insbesondere Touristen könnten bei Regen geneigt sein, zu Hause zu bleiben.
Karten für die Ostseefestspiele gibt es an den Theaterkassen des Theaters Vorpommern, unter Tel. 03831 / 26 46 6 sowie im Internet unter www.ostseefestspiele.de. Wer lieber an die Theaterkasse geht, muss derzeit aufpassen: Bis Anfang August residiert diese nicht wie gewohnt im Theater, sondern bei der Museumsbühne am Hafen.

Fotos: Vincent Leifer/Theater Vorpommern